Partizipation auf Facebook und Mediennutzung in Familien – FHWien der WKW auf der 59. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Auf der Jahrestagung 2014 der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) zum Thema Digitale Öffentlichkeit(en) vom 28. bis 30. Mai 2014 in Passau (Deutschland) war die FHWien der WKW gleich mit zwei Beiträgen vertreten.
Uta Rußmann vom Institut für Kommunikation, Marketing & Sales referierte gemeinsam mit Melanie Magin von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Panel „Politische Kommunikation im digitalen Zeitalter“. In ihrem Vortrag „Politische Partizipation auf Facebook? Eine Analyse der politischen Diskurse auf den Facebook-Seiten deutscher und österreichischer Parteien“ ging es um die Frage, ob Parteien die Potenziale von Facebook für den politischen Diskurs mit den BürgerInnen nutzen, sich also an kommunikativen Prinzipien der Verständigung orientieren und somit dem Konzept der deliberativen Demokratie nach Habermas folgen. Die Untersuchungsergebnisse der vergleichenden Länderstudie zeigen, dass die Parteien ihre Facebook-Seiten primär als Plattform zur einseitigen Präsentation ihrer Inhalte und Positionen verwenden, ohne die BürgerInnen zu einer Beteiligung zu ermutigen. Den Prinzipien der Verständigungsorientierung folgen weder Parteien noch Facebook-NutzerInnen. Die Hoffnungen auf eine steigende politische Partizipation und eine Demokratisierung der Politik durch Social Media scheinen sich damit bislang zumindest auf Facebook noch nicht zu erfüllen.
Im Panel „Medienkompetenz und Aneignung neuer Technologien“ präsentierten Markus Grammel, Regula Troxler und Nicole Gonser vom Institut für Journalismus & Medienmanagement Auszüge einer Studie zu „Familienmedien – Medienfamilien: Medienkompetenz von Jugendlichen im familiären Kontext mit Fokus digitale Medien“. Mittels einer Tagebuchstudie und Mehrpersonengesprächen mit neun Wiener Familien wurden Medienroutinen und Beziehungsmuster von jugendlichen Digital Natives und erwachsenen Digital Immigrants mit Bezug zu alltäglichen familiären Sozialisationsprozessen, Erziehungsstilen und Medienwissen betrachtet. Vor dem Hintergrund komplexer Medienwelten zeigt sich, dass Medienkompetenz als Aneignung des technologischen und inhaltlichen Umgangs – hier also besonders Digital Literacy – zur Schlüsselqualifikation wird und Jugendliche und Erwachsene voneinander lernen.