Transferorientierte Forschung zu Politische Kommunikation und Verkauf

Teilnahme am 7. Forschungsforum der Fachhochschulen (3.-4. April 2013) an der FH Vorarlberg in Dornbirn

Das Institut für Kommunikation, Marketing & Sales war bei der diesjährigen FHK Konferenz zum Thema „Grenzenlos kooperieren – Forschung im Dialog mit Gesellschaft und Wirtschaft“ in Dornbirn mit zwei Beiträgen vertreten. Aus den 235 Einreichungen wurde der Vortragsbeitrag von FH-Prof. Dr. Uta Rußmann zum Thema „Zielgruppenansprache im Web: Eine Analyse von Parteienwebsites im Wahlkampf“ sowie der Posterbeitrag „Der Einfluss der Persönlichkeit von FH-Studierenden auf die Attraktivität eines Jobs im Sales-Bereich“ von Dr. Ilona Pezenka von der Jury durch ein Peer Review Verfahren ausgewählt.

Zielgruppenansprache politischer Parteien im Web

Die von Rußmann präsentierte Studie untersuchte, inwieweit österreichische und deutsche Parteien in den Wahlkämpfen zur Nationalratswahl 2008 bzw. zur Bundestagswahl 2009 ihre Websites nutzten, um unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen. Die Untersuchung zeigt vor allem Unterschiede zwischen kleinen und großen Parteien. Gemeinsam ist den Parteien allerdings sowohl innerhalb als auch zwischen den Ländern, dass das Potential der Webkampagnen, nämlich die politischen Angebote direkt zielgruppenspezifisch zu platzieren, von den Parteien noch nicht völlig ausgeschöpft wird. Zumeist richten sich die Angebote auf den Websites an „alle“ Bürger und Bürgerinnen. Wenn die Webinhalte zielgruppenspezifisch zugeschnitten sind, dann werden primär Parteimitglieder und Parteiunterstützer angesprochen. Die ständig steigenden webbasierten Aktivitäten von politischen Parteien haben zwar zu einer differenzierten Nutzung von Websites geführt, doch so zeigen die Ergebnisse, waren ausgereifte Web Targeting Strategien in den letzten Wahlkämpfen noch nicht vorhanden. Und dies, obwohl die Onlinekommunikation der Parteien mittlerweile und in zunehmendem Maße Teil der politischen Marketingstrategie ist. Es bleibt abzuwarten, welche strategischen Entwicklungen sich hinsichtlich der zielgruppenspezifischen Ansprache im Web im kommenden Wahlkampf zeigen.

Persönlichkeit und Attraktivität eines Sales-Job

Pezenka präsentierte im Rahmen ihres Beitrags die Ergebnisse einer Studierenden-Befragung zur Persönlichkeitsstruktur von potentiellen Sales-MitarbeiterInnen. Die Persönlichkeitswerte (Big Five Dimensionen) der Studierenden von fünf unterschiedlichen FHW-Studiengängen wurden verglichen. Es zeigte sich beispielsweise, dass weibliche Marketing & Sales Studierende einen signifikant höheren Wert in den Dimensionen Gewissenhaftigkeit und einen signifikant niedrigeren Wert in der Dimension Neurotizismus aufweisen, was darauf hindeutet, dass Marketing & Sales Studierende tendenziell emotional stabiler, schwerer in Verlegenheit zu bringen, disziplinierter und ehrgeiziger als Studierende anderer Studienrichtungen sind. Eigenschaften, die für einen Job im Sales-Bereich durchaus wichtig sind. Außerdem zeigen die Ergebnisse, dass Personen mit hohen Werten in den Dimensionen Extraversion und Gewissenhaftigkeit einem Salesjob tendenziell positiver gegenüberstehen. Ob und inwieweit überdurchschnittliche Ausprägungen dieser Persönlichkeitseigenschaften (Gewissenhaftigkeit, Neurotizismus und Extraversion), für MitarbeiterInnen im Sales-Bereich von Arbeitgeberseite gewünscht werden, sollen weitere Untersuchungen klären.

Text: Ilona Pezenka, Uta Rußmann

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