In der Vorweihnachtszeit ist die Telefonseelsorge für die Medien ein beliebtes Thema. Während des Jahres ist die Attraktion bei JournalistInnen gering bis nicht vorhanden. Probleme in Beziehungen, Einsamkeit, existentielle Probleme halten sich nicht an diese jahreszeitliche Fixierung. Wer dringend ein Beratungsgespräch braucht, der sollte das ganze Jahr über erfahren, dass es die kostenlosen Notrufnummer 142 gibt und dass man da einfach mit jemanden reden kann. Mit einem absurd kleinen Kommunikationsbudget von jährlich EUR 1.000,- (in Worten: eintausend Euro pro Jahr!!!) ist ein proaktives Kommunikationsmanagement, zur flächendeckenden Bekanntmachung und zur Stabilisierung von Beziehungen mit den wichtigsten Dialoggruppen unmöglich!
Vom 10. bis 14. Juli 2010 fand heuer der internationale IFOTES-Kongress (International Federation of Telephone Emergency Services) in Wien statt. Die Organisation oblag der Österreichischen Telefonseelsorge – für die Öffentlichkeitsarbeit wurde kein (!) Extra-Budget eingeplant.
Der Kongress wurde als einmalige Chance erkannt, die Energie von 1.000 KongressteilnehmerInnen als Sprungbrett für die Präsentation der Telefonseelsorge Österreich zu nützen und damit das Fundament für eine professionellere Kommunikationsarbeit zu legen.
Nichts brennt, wie das Herz eines Freiwilligen! Diese engagierten Freiwilligen fand Telefonseelsorge-Obfrau Marlies Matejka in den Studierenden des Jahrgangs 2012 des Instituts für Kommunikationsmanagement und Stefan Szalachy der Agentur ESPRIT PR. Im Rahmen einer PR-Lehrveranstaltung des 2. Semesters wurde ein tragfähiges Konzept entwickelt, das im Zeitraum Mai bis Juli 2010, also unmittelbar vor dem Kongress, umgesetzt wurde. Eine zehn-köpfige Studierendengruppe arbeitete neben dem Studium mit Unterstützung der Agentur an der Verbesserung der Medienpräsenz des Auftraggebers.
Die Ziele wurden nicht nur erreicht sondern bei weitem übertroffen:
- Zahlreiche Berichte in Print- und Onlinemedien sowie im Radio und Fernsehen (siehe ORF-Sendung „Orientierung“ vom 18.07.2010) und daraus resultierend
- eine anhaltende, signifikante Steigerung der Anruferzahlen um 15%
Der Beschluss: „Da spielen wir im Konzert der Großen mit und reichen das Projekt zum PR-Staatspreis ein!“, war im Rahmen einer Evaluierungsbesprechung schnell gefasst. Doch nun wird es ernst. Wir alle warten nun gespannt und fragen uns: „Reicht´s für den PR-Staatspreis?“ Am 25. November 2010 wissen wir mehr…
(v.l.n.r.) Marlies Matejka, Lisa Ettl, Andrea Pölz, Andrea Reindl, Franziska Stich (JG2012), Stefan Szalachy (Esprit PR), Franz Bogner (Lektor) Veronica Paula (JG2012) und Walter Fabian (Telefonseelsorge) (Nicht im Bild: Stefanie Möllner, Carina Schubert, Lisa Novak, Larissa Kulis und Irina Bartmann, Studentinnen und Barbara Blohberger, Lektorin)