Integrierte Kommunikation lebt…! Dies zeigte sich anläßlich einer Podiumsdiskussion zum Thema „Trends im Kommunikationsmanagement“ an den FHWien-Studiengängen der WKW. Fünf renommierte ExpertInnen aus Forschung und Praxis darunter Prof. Peter Wippermann (Geschäftsführer und Mitbegründer des legendären Trendbüros Hamburg), Tibor Bárci (Werbeagentur-Gründer und langjähriger CCA-Präsident) und Hansjörg Wachta (Herausgeber der Fachzeitschrift Bestseller) sowie Barbara Hagen-Grötschnig (Konzernpressesprecherin der Vienna Insurance Group) und Sieglinde Martin (Leiterin des Instituts für Kommunikationsmanagement) beleuchteten am 7. Dezember 2007 das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Nach dem Eingangsreferat von Trendforscher Peter Wippermann („Junge Menschen, die mit dem Babyphon aufgewachsen sind, haben eine ganz andere Mediensozialisation, wie die Generation davor.“) gingen in der Diskussion die Wogen hoch. Im Mittelpunkt die Frage: Ist Integrierte Kommunikation lebendig oder tot?
„Integrierte Kommunikation ist nicht nur tot, sie wurde noch nie gelebt. Es lebe die integrierte Idee“, legte sich Werbeguru Tibor Bárci gleich zu Beginn fest. Als Beispiel nannte er die Specks von Telering: „Das ist klar und auf dem Punkt!“, so Bárci. Dem hielt Peter Wippermann entgegen: „Ich empfehle das Gegenteil von dem zu denken, was bisher gedacht wurde. Nicht Super-Spezialisierung, sondern Super-Spezialisierung und Vernetzung ist der Erfolgsfaktor der Zukunft. Aber: Digitale Netzwerke sind bloß die Infrastruktur. Man muss die Muster dahinter erkennen und daraus lernen. Für zukünftige KommunikationsmanagerInnen gibt es zwei Baustellen: Das Image der Marke und die Netzwerkfähigkeit.“
„Im Mittelpunkt steht dabei aber immer der Mensch“, meinte Sieglinde Martin und weiter: „Kommunikative Fachkompetenz ist lediglich die Basis. Die wahre Herausforderung liegt in der sozialen Kompetenz. Unternehmen stehen heute nicht an erster Stelle und tragen Botschaften nach draußen, sondern treten als Moderatoren eines Dialogs auf.“ Für Barbara Hagen-Grötschnig ist Integrierte Kommunikation das Werk eines Teams: „Integrierte Kommunikation bedeutet nicht nur E-Mails schreiben und am Handy erreichbar sein. Integrierte Kommunikation heißt Einflussfaktoren verbinden, dahinterstehende Prozesse erkennen, um dann möglichst rasch und ökonomisch zu reagieren.“
Moderiert wurde die Diskussion vom stellvertretenden Chefredakteur des HORIZONT, Clemens Coudenhove. Die Veranstaltung war mit über 200 TeilnehmerInnen ausgebucht. Das Publikum erlebte einen kontroversiellen und kurzweiligen Abend, der einen launigen Ausklang beim anschließenden Buffet fand.
Fotos zu der Veranstaltung