FHWien-KOMM_EURO_Pod-Diskuss 043

Kommunikation rund um Großveranstaltungen, am Beispiel der EURO 2008. Das diskutierte eine prominente ExpertInnenrunde am Institut für Kommunikationsmanagement.

Manfred Bruhn, Professor für Integrierte Kommunikation, meinte in seiner Key-Note: „Im Rahmen der EURO 2008 findet derzeit ein Sponsoring-Overkill statt. Trittbrettfahrer (Ambush-Marketing), die keine offiziellen Sponsorpartner sind, jedoch das Thema Fußball für sich nutzen, werden zunehmend zum Problem für FIFA und UEFA.“ Darüber diskutierten: Anja Richter, Pressesprecherin des Wiener Organisations-Komitees der EURO 2008, Rainer Fleckl, stv. Sportchef des KURIER, Phillip Krumpel, Account Director der Agentur CCP, Heye und Manfred Bruhn. Die Diskussion leitete Maximilian Mondel, langjähriger Chefredakteur von HORIZONT und BESTSELLER.

„Sponsoring ist nur ein Fingernagel und damit Teil im gesamten Kommunikations-Mix“, so Bruhn. „Im Sponsoring zählt vor allem Kontinuität und der richtige Zeitpunkt. Für den langfristigen Erfolg braucht es mehr als einen Spot und eine witzige Idee“, bekräftigte Phillip Krumpel, Etatverantwortlicher des Hauptsponsors Mc Donald’s. Bei Sponsoring gehe es um eine systematische Integration in das Gesamtkommunikationskonzept eines Unternehmens.
Fleckl merkte an, dass der österreichische Fußball aus wirtschaftlicher Sicht von den Sponsoringaktivitäten nicht profitiert hätte. Anja Richter hielt dagegen: „Der Fußballbund hat sehr wohl bereits profitiert und wird noch mehr profitieren. Jugendliche werden motiviert Sport zu betreiben, und die Fußballclubs verzeichnen Mitgliederzuwächse.“ Ergänzender Nachsatz: „Vielleicht ist das Nationalteam in 10 Jahren dann besser aufgestellt, als jenes heute?“
„Auch die Unternehmen hätten von der EURO 2008 profitiert“, meinte Maximilian Mondel und ortete bei T-Mobile und der Bank Austria Creditanstalt eine Imageaufbesserung.
„Dienstleistungen sind besonders gut über den Sport zu kommunizieren, weil hier Emotionen für ein immaterielles Gut vermitteln werden“, berichtet Bruhn aus seinen Untersuchungen.

Am Ende diskutierte die Runde über die Risiken von Sponsoring und welche Maßnahmen gegen Ambush-Marketing ergriffen werden können. „In Wien wird es Ambush-Troops in Kooperation mit UEFA, der Polizei und AnwältInnen geben“, so Anja Richter, was Maximilan Mondel launig kommentierte: „Na hoffentlich kommt dann die UEFA, wenn ich beim Fußballschauen nicht Carlsberg Bier trinke, nicht in meinen Garten.“

Beim anschließenden Buffet und Networking mit VertreterInnen von Agenturen, Presse sowie Studierenden, AbsolventInnen und LektorInnen des Instituts für Kommunikationsmanagement fand die Diskussion ihren Abschluss.

Weitere Fotos der Veranstaltung finden Sie hier.

Menü