Nachbericht: Speakers-Corner mit Don E. Schultz

Am 14. April um 17:30 öffnete das Institut für Kommunikationsmanagement seine Türen für den Gründungsvater der integrierten Marketingkommunikation, Don E. Schultz, eine beeindruckende Persönlichkeit. Er ist Professor an der Northwestern University und brachte ein Stück Chicago nach Wien. Er entwickelte das Konzept des IMC (Integrated Marketing Communciation) und ist damit noch lange nicht fertig. Im Moment befasst er sich mit den Auswirkungen des Web 2.0 auf die Konsumenten.

Konsumenten blocken Werbebotschaften ab

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Speakes-Corner mit Don E. Schultz: Er spricht über "The New Marketplace" und dessen Auswirkungen auf die Marketingkommunikation.

Don E. Schultz beehrte uns zu einer Speakers Corner und teilte in den folgenden zwei tagen sein Wissen in einer eigenen Vorlseung mit den Studierenden des Master-Studienganges. Er hatte bereits in den ersten Minuten die Aufmerksamkeit aller im Saal.

Schultz zeigte klar, dass die Kommunikation sich gewandelt hat. Zu Beginn gab es den klassischen Marketing-Mix – die 4 P´s,  1990 fingen die Marketingabteilungen an Technologien zu nutzen. Es wurde dokumentiert was Konsumenten wann kaufen. Doch die Konsumenten entwickelten ebenso Techniken, um die störenden Werbe-Botschaften der Unternehmen abblocken. Das Problem ist, dass alle Marketingtreibenden das gleiche gelernt haben und das gleiche tun – es fehlt die Kreativität im System laut Don E. Schultz. Die Lösung sieht er im IMC-Modell. Das Internet mit Web 2.0 hat starken Einfluss auf die Konsumenten. Mit praxisnahen Beispielen, wie Charlie Sheen, machte Don E. Schultz deutlich wie Social Media die Kommunikation verändert hat. Sheen hatte innerhalb von nur 25 Stunden und 17 Minuten eine Million Follower auf Twitter.

Konsumenten kommunizieren mit allen, nur nicht mit Marketingleuten

Früher konnten sich Marketingexperten noch aussuchen mit wem sie in Kontakt treten wollen, heute machen das die Konsumenten. Kunden reden nicht mit Marketingleuten oder mit Kommunikationsexperten, sie reden mit ihren Freunden und Bekannten, dem Customer Service oder der Technik-Hotline, sie kommunizieren mit der ganzen Welt. Marketingfachleute haben die Kontrolle über den Markt verloren, die einseitige Kommunikation funktioniert nicht mehr. Dadurch ist es heute wichtiger denn je auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden einzugehen. Der Medienkonsum der Kunden hat mehr Bedeutung als die Mediendistribution. Es ist schwierig für Unternehmen festzustellen welche Art von Medien und wie lange Ihre Kunden diese Medien nutzen. Don E. Schultz zeigte klar und deutlich dass der Kundenwunsch im Mittelpunkt des Unternehmens zu stehen hat.  Serviceorientierung wird für Unternehmen immer essentieller und es gibt für Marketing-Experten immer noch zahlreiche offene Fragen:

  • Bewirkt die Geprächsführung der Kunden das endgültige Aus für die Beeinflussung durch Marketingmaßnahmen?
  • Sind traditionelle Outboundaktiviäten noch sinnvoll?
  • Die Kraft von Social Media hat bereits Ihren Einfluss bewiesen. Wird diese Kraft weiter steigen?
  • Wie müssen wir unsere Studenten ausbilden um in der Zukunft erfolgreich Marketing betreiben zu können?

„Eine Flasche Wasser bekommen Sie nur hier!“

In der Fragerunde bewies Don E. Schultz, dass er seine Theorie in die Tat umsetzen kann. Im Publikum waren Alumni, Studierende und mögliche zukünftige Studierende des Instituts. Als eine Noch-nicht-Studentin eine Frage stellte, kam er von dem Rednerpult und überrreichte Ihr augenzwinkernd das nächstebeste Geschenk, das er finden konnte, eine Flasche Wasser, mit den Worten: „Denken Sie daran, wenn Sie sich auch bei anderen Instituten informieren: Die FHWien ist die FH an der Sie eine Flasche Wasser geschenkt bekamen!“ 😉

Anschließend lud das Institut zu einem kleinen Buffet wo man noch lange über den Vortrag redete, während – leider hinter verschlossenen Türen – der Master-Studiengang weiter Don E. Schultz lauschen durfte.

(Text: Susanne Dvorzak, KOMM-on! Team)

Fotos: Peter Dietrich

Lesen Sie hier den Bericht im Standard/etat

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Stefan Wehmeier moderiert die anschließende Diskussionsrunde und mit kritischen Fragen und Anmerkungen.
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